Employer Branding für Blue-Collar-Mitarbeitende

Arbeit­geber­marke für Blue Collar intern erleb­bar machen

Employer Branding für Blue-Collar-Mitarbeitende braucht mehr als nur Theorie. Hier erfährst du, wie du mit interaktiven Formaten, gezielter Kommunikation und vieles mehr die Arbeitgebermarke greifbar und erlebbar machst.

Internes Employer Branding braucht eine Zielgruppenanalyse.

PowerPoint-Folien, Strategie-Workshops, abstrakte Werte-Charts – Employer Branding wird häufig in Meetingräumen geboren und in White-Collar-Kreisen diskutiert. Das liegt daran, dass oftmals Fachkräfte aus dem administrativen Bereich das Thema konzipieren und umsetzen. Eine Arbeitgebermarke zu entwickeln, ist kein Job für Kolleg:innen, die hauptsächlich manuelle oder physische Arbeit leisten. Doch was geschieht, wenn die neu entwickelte Arbeitgebermarke in der Produktion, im Lager oder auf dem Bau kommuniziert wird? Oftmals bleibt sie ungehört – weil sie nicht an die Arbeitsrealität dieser Bereiche angepasst ist.

Denn Blue-Collar-Mitarbeitende haben oft keine Berührungspunkte mit Employer Branding in der Theorie und werden in der Praxis häufig übersehen. Ihre Arbeitsrealität ist geprägt von körperlich anstrengenden Aufgaben mit klaren Abläufen und direkter Teamarbeit – nicht von theoretischen Leitbildern oder EVP-Präsentationen. Wer die Arbeitgebermarke intern richtig verankern will, muss Employer Branding aus der Theorie holen, damit es für alle Mitarbeitenden erlebbar wird. Doch wie gelingt das? Hier kommt die Praxis ins Spiel.

Warum Employer Branding für Blue-Collar-Mitarbeitende oft nicht funktioniert.

Die Ausarbeitung einer Employee Value Proposition (EVP) ist ein wichtiger Schritt im Employer Branding. Doch bleibt es bei abstrakten Konzepten und PowerPoint-Präsentationen, entsteht eine Diskrepanz zwischen der entwickelten Strategie und der gelebten Realität im Unternehmen. Insbesondere Blue-Collar-Mitarbeitende haben selten Zugang zu solchen Konzepten, da diese nicht ihre Arbeitswelt widerspiegeln. Für sie ist es entscheidend, dass Werte und Kultur des Unternehmens greifbar und im Arbeitsalltag spürbar sind.

Wenn die Arbeitgebermarke erfolgreich intern verankert werden soll, um mit voller Kraft nach außen strahlen zu können, dann müssen alle Berufsgruppen im Unternehmen mitgenommen werden.

Franziska, Employer Brand Strategist bei YeaHR!

Warum alle Mitarbeitenden die Arbeitgebermarke stützen müssen.

Werden Blue Collar Mitarbeitende nicht angemessen einbezogen, hat das weitreichende Auswirkungen. Bleiben sie außen vor, fühlen sie sich oft ausgeschlossen und wenig wertgeschätzt. Dies führt nicht selten zu einer geringen Identifikation mit den Unternehmenswerten, sinkendem Engagement und letztlich zu höherer Fluktuation.

Für den Erfolg von Employer Branding intern wie extern ist es wichtig, dass alle Zielgruppen im Unternehmen – von der Produktion bis ins Büro – die Arbeitgebermarke aktiv stützen. Es ist daher essenziell, dass die Kommunikations- und Integrationsstrategien so gestaltet werden, dass auch Blue Collar Mitarbeitende den Bezug zur Unternehmensmarke spüren und sich langfristig mit ihr identifizieren können.

Nur wenn jede Gruppe die gemeinsamen Werte teilt und lebt, entsteht ein konsistentes und authentisches Unternehmensimage, das zur Bindung aktueller und zukünftiger Mitarbeitenden beiträgt.

So gelingt internes Employer Branding für Blue Collar.

Employer Branding ist keine einmalige Aktion, sondern ein langfristiger Prozess. Die Werte des Unternehmens sollten nicht nur kurzfristig kommuniziert werden, sondern kontinuierlich im Arbeitsalltag der Mitarbeitenden verankert werden. Dies gelingt durch regelmäßige und nachhaltige Maßnahmen an verschiedenen Touchpoints entlang der Employee Experience:

  • Regelmäßiges Feedback: Holt sich HR kontinuierlich Rückmeldungen von Blue-Collar-Mitarbeitenden ein, kann sichergestellt werden, dass die Arbeitgebermarke nicht nur mal am Rande gehört, sondern auch verstanden wird. Kurze Befragungen der Mitarbeitenden oder informelle Gesprächsrunden sind hierfür Tools.
  • Kontinuierliche Schulungen und Workshops: Auch wenn die ersten Workshops erfolgreich waren, sollte die interne Vermarktung der Arbeitgebermarke damit nicht enden. Sie sollte durch wiederkehrende Trainings und Team-Events immer wieder aufgefrischt und in den Arbeitsalltag aufgenommen werden.

Employer Branding für Blue-Collar-Mitarbeitende praktisch umsetzen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Arbeitgebermarke zielgruppenspezifisch so aufzubereiten, dass alle Berufsgruppen diese verinnerlichen können. Zum Beispiel:

Kommunikation anpassen.

E-Mails und Intranetbeiträge reichen nicht aus. Vor allem dann nicht, wenn nicht alle Mitarbeitenden Zugang dazu haben. In vielen Unternehmen ist es nicht üblich, dass Blue-Collar-Mitarbeitende über eine eigene E-Mail-Adresse und Laptops verfügen. Stattdessen sind persönliche Meetings, Aushänge in den Pausenräumen, Team-Events, Apps und andere interaktive Formate empfehlenswerte Alternativen.

Werte erlebbar machen.

Unternehmenswerte müssen im Arbeitsalltag spürbar sein – durch konkrete Maßnahmen statt abstrakter Leitbilder. In spielerisch angelegten Workshops kann beispielsweise das Cultural Mindset auf eine greifbare Ebene heruntergebrochen werden. Statt nur von den Bestandteilen des Mindsets wie „Nachhaltigkeit, Kundenorientierung etc.“ zu hören, bleiben positive Erinnerungen in Form von Erlebnisstationen deutlich besser im Kopf.

Führungskräfte als Multiplikator:innen nutzen.

Das Führungsteam sollte Employer Branding nicht nur kommunizieren, sondern aktiv vorleben. Sie haben eine zentrale Vorbildfunktion und fungieren als Markenbotschafter:innen, die die Arbeitgebermarke intern festigen und leben.

Erfolgreiche Employer-Branding-Maßnahmen für Blue-Collar-Mitarbeitende.

Damit Employer Branding nicht nur eine theoretische Konstruktion bleibt, sondern sich tatsächlich in den Arbeitsalltag integriert, braucht es gezielte Maßnahmen. Doch welche Ansätze funktionieren besonders gut für Blue-Collar-Mitarbeitende? Hier sind einige Empfehlungen:

Interaktive Vermittlung der Arbeitgebermarke.

Statt nur theoretische Präsentationen zu halten, sollten interaktive Formate genutzt werden, um die Arbeitgebermarke erlebbar zu machen. In praxisnahen Workshops können Mitarbeitende gemeinsam erarbeiten, wie die Unternehmenswerte im Arbeitsalltag gelebt werden können. Beispielsweise können Simulationen oder auch kreative Gruppenarbeit dabei helfen, das Verständnis für die Arbeitgebermarke zu vertiefen. Der Schlüssel liegt darin, die Arbeitgebermarke nicht nur zu erklären, sondern sie direkt erlebbar zu machen, sodass Mitarbeitende eine emotionale Verbindung zur Arbeitgebermarke aufbauen. Um die Botschaften der Employer Brand zu verstärken, können kleine Give-aways wie personalisierte Notizbücher, Taschen oder Water Bottles mit dem Unternehmenslogo und den Werten der Marke verteilt werden. Diese Objekte erinnern Mitarbeitende kontinuierlich an die Arbeitgebermarke und schaffen eine positive Assoziation im Arbeitsalltag.

Anpassung der Kommunikationsmittel.

Die Art und Weise, wie die Arbeitgebermarke kommuniziert wird, muss an die Bedürfnisse der Zielgruppe angepasst sein. Während digitale Kanäle für White-Collar-Mitarbeitende oft eine zentrale Rolle spielen, bevorzugen Blue-Collar-Mitarbeitende in der Regel direktere und visuellere Kommunikationsformen. Hier können Aushänge, Videos oder auch persönliche Gespräche die Arbeitgebermarke greifbar machen. Auch der Einsatz von Gamification – beispielsweise durch interaktive Apps, die Mitarbeitende in spielerische Szenarien eintauchen lassen – kann dabei helfen, die Werte der Arbeitgebermarke auf eine leicht verständliche und ansprechende Weise zu vermitteln.

Verankerung der Werte im Arbeitsalltag.

Es reicht nicht aus, die Werte der Arbeitgebermarke nur zu kommunizieren – sie müssen aktiv im Arbeitsumfeld gelebt werden. Die Unternehmenskultur und die Werte sollten durch konkrete Handlungen und Ereignisse für alle Mitarbeitenden sichtbar gemacht werden. Das kann beispielsweise durch regelmäßige Team-Events geschehen, in denen die Werte thematisiert und vorgelebt werden. Ebenso kann die Anerkennung von Mitarbeitenden, die die Werte vorbildlich umsetzen, eine starke Bindung zur Arbeitgebermarke fördern. Die Arbeitgebermarke wird so nicht nur theoretisch verstanden, sondern sie wird aktiv Bestandteil des täglichen Arbeitsumfelds.

Erfolgreiches Employer Branding muss über theoretische Konzepte hinausgehen und alle Mitarbeitenden, unabhängig von ihrer Position, einbeziehen. Durch praxisnahe und interaktive Ansätze wird die Arbeitgebermarke für jede:n erlebbar und stärkt somit die Bindung der Mitarbeitenden an das Unternehmen. Es gilt, die Kluft zwischen Theorie und Praxis zu überwinden und eine Unternehmenskultur zu schaffen, die von allen getragen und gelebt wird.

#lessonslearned

Ideenmonster
  • Theorie und Praxis verbinden: Eine erfolgreiche Employer-Branding-Strategie basiert auf fundierten Analysen, muss jedoch praxisnah umgesetzt werden, um alle Mitarbeitenden zu erreichen.
  • Kommunikationswege diversifizieren: Die Wahl der richtigen Kommunikationsmittel ist entscheidend, um sowohl White-Collar- als auch Blue-Collar-Mitarbeitende effektiv anzusprechen.
  • Werte erlebbar machen: FUnternehmenswerte sollten an relevanten Touchpoints entlang der Employee Experience integriert und für alle Mitarbeitenden spürbar sein.
  • Interaktive Formate nutzen: Workshops, Gamification und andere interaktive Methoden fördern das Verständnis und die Identifikation mit der Arbeitgebermarke.
  • Kontinuierliches Feedback einholen:Regelmäßige Rückmeldungen von Mitarbeitenden helfen, die Employer-Branding-Strategie stetig zu verbessern und anzupassen.

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